Glossar

AGC
Abk. für Automatic gain control, zu deutsch: automatische Verstärkungsregelung. In der Elektrotechnik häufig anzutreffende Regelung. Bei Video-Kameras regelt die AGC Beleuchtungsunterschiede aus. Dieses Verfahren erreicht allerdings nicht die Dynamik einer Auto-Iris.

Aussenhaut
Als Aussenhaut wird die Schnittstelle eines Hauses bezeichnet - Türen, Fenster, Dach und Schächte - durch die ungebetene Gäste in das Haus eindringen können.

Auto-Iris
Automatische Steuerung der (Objektiv-) Blende durch die Kameraelektronik. Dadurch ist ein wesentlich erweiterter Dynamikbereich bzgl. der Helligkeit erreichbar.

Balun
Abkürzung für „balanced / unbalanced“. Elekrotechnisches Bauteil, dass ein Wechsel zwischen symetrischer Leitung (z.B. Zweidraht) und unsymetrischer Leitung (z.B. Koaxkabel) ermöglicht.

Blendenzahl F
Die Blendenzahl (F) steht für das Verhältnis zwischen der Brennweite eines Objektivs und dem Durchmesser der Blende.
F = f / D
mit f = Brennweite (in [mm]) und D = Durchmesser der Blendenöffnung (in [mm]).
Beispiel:
Ein Objektiv weist eine Brennweite von 8 mm auf, die eingestellte Blendenöffnung hat einen Durchmesser von 4 mm.
F = 8 mm / 4 mm = 2.0
(Einheitenfrei, da es sich um ein Verhältnis handelt.)

Browser
Anwendungsprogramm, dass u.a. Html-Seiten aus dem Internet darstellt. Kann auch rechnerlokal zum Durchforsten eines Dateisystems genutzt werden.

CCD
Abk. für Charge-coupled Device, einem fotoelektronischem Bauteil, das aus einer Matrix (Zeilen * Spalten) von Pixeln (Kunstwort für picture element) besteht und dank seiner Eigenschaften (hohe Lichtempfindlichkeit, Robustheit, hohe Auflösung, kein Memoryeffekt) in der Video-Überwachungstechnik das Standardaufnahme-Element für Kameras ist. Alternativ zu CCDs werden auch CMos-Kameras (z.B. in WebCams) eingesetzt, die allerdings deutlich blinder sind und Schliereneffekte zeigen.

CCIR
veraltete Abk. für Commite Consultatif International de Radiocommunications, internationaler Ausschuss für Funkdienste. In der Videoüberwachungstechnik wird der Name des Ausschusses als Synonym für die (z.B. in Deutschland) eingesetzte Videonorm bei Schwarz-Weiss-Bildern (Bildsignal amplitudenmoduliert, Tonsignal frequenzmoduliert, Bandbreite 6,75 Mhz) verwendet.

FTP
Abk. für File transfer protocol, offenes Kommunikationsprotokoll im Internet, um Files (Dateien) von einem Rechner zum anderen zu übertragen. Damit können lokal gewonnene Dateien (z.B. Video-Protokollierung) auf einen anderen, fernen Rechner repliziert werden, damit sie im Falle einer Sabotage durch einen Eindringling nicht verloren gehen.

DHCP
Abk. für Dynamic host configuration protocol, Internet-Protokoll zur dynamischen Vergabe von IP-Adressen durch den jeweiligen Provider. Diese Technik wird eingesetzt, wenn z.B. der eigen Pc als Server im Internet fungieren soll.

DSP
Abk. für Digital Signal Processing (digitale Signalverarbeitung). Digitalisiert man ein Analogsignal frühzeitig, kann eine evtl. notwendige Nachbearbeitung digital - d.h. ohne Verstärkung von Störungen - bearbeitet werden (z.B. Verbesserung der Konturenschärfe), bevor es möglichst spät erst wieder analogisiert wird.

EMV
Elektromagnetische Verträglichkeit

GIF
Abk. für Graphics Interchange Format. Frühes Standardformat für Graphiken; heute wegen copyright-Streitigkeiten weitgehend von PNG gzw. JPG abgelöst.

IR(-Flood)
IR steht für Infrarot (engl. infrared). Dieses Licht ist für das menschliche Auge nicht (oder nur als dezentes Glimmen) zu erkennen, leuchtet einen Bereich aber für CCD-Kameras nutzbar aus (zumindest für den Grauwert, also ohne Farbanteil). Damit kann ein zu überwachendes Gebiet bei Dunkelheit unauffällig beleuchtet werden. Reichweite bis ca. 50m. Einsatz z.B. vor der Haustür, Einfahrten, Freifeld vor dem Haus.

JPG, JPEG
Abk. für Joint Photographic Experts group, eine Standadisierungs-Organisation für elektr. Grafik-Formate, die insbesondere eine Reduktion der Daten durch (verlustbehaftete) Kompression zum Ziel hatte. JPG steht in der Praxis für das von dieser Organisation definierte Dateiformat für Bilddaten.

LAN
Abk. für Local Area Network.

Linux
Freies Derivat des UNIX-Betriebssystems, initiiert von Linus Torvalds. Wird von vielen tausend Entwicklern aus aller Welt sowie von Firmen (z.B. IBM, SUN) weiterentwickelt. Besondere Vorzüge: Extrem stabil, wirklich multitasking-fähig, viren-resistent. Nachteil: Das Angebot an Spielen ist sehr begrenzt. (Na, und?).

Motion-Detection
Engl. für Bewegungserkennung. Wird im allgemeinen im Zusammenhang mit softwaremässiger Bewegungserkennung eingesetzt. Diese Form der Bewegungserkennung hat den Vorteil, von Ausseneinwirkungen (Licht, Wärme) ziemlich unbeeinflusst zu sein.

MPEG
Abk. für Motion picture expert group, eine Gruppe vergleichbar der JPEG, nur dass es hier um Bewegtbilder handelt. Auch hier ist wieder ein vorrangiges Ziel, Bilderströme möglichst effizient zu übertragen. Das gleichnamige Verfahren schafft eine Komprimierung von bis zu 200:1 und ermöglicht damit Bewegtbilder auch über schwache Kanäle zu übertragen.

MPX, Multiplexer
Vielfach-Umschalter, der mehrere Eingangssignale sequentiell oder z.B. per Quad-Funktion summiert auf einen Ausgabekanal gibt. Damit können etwa mehrere Video-Kameras an einen Verbraucher mit nur einem Eingang (Überwachungsmonitor, Rechner, Übertragungsstrecke) angeschlossen werden.

PAL
Abk. für Phase alternation line, in Deutschland eingeführtes Verfahren zur Übertragung von Farbbildern. Die Abkürzung PAL wird in der Video-Überwachungstechnik als Synonym für ein Farbsignal benutzt.

PAN/TILT-System
Schwenk- und Neigevorrichtung für Kameras. Dabei steht PAN für Panorama (also die horizontale Bewegung), während TILT für das Kippen der Kamera in der Vertikalen steht.

Pin-Hole
Engl. für Schlüsselloch. Der Begriff wird in der Video-Überwachungstechnik für Kamera-Objektive mit besonders geringem Durchmesser (ca. 1 mm) benutzt.

PIP
Abk. für Picture in picture, zu deutsch Bild in Bild. Dabei wird ein Teil des Hauptbildes eines Fernseh- oder Überwachungsschirms durch ein kleines Bild einer anderen Quelle ersetzt. Damit kann z.B. zur einfachen Überwachung eines Türeingangs bei Bedarf (etwa nachdem es geklingelt hat) das Bild einer an der Tür angebrachten Kamera in das laufende Fernsehbild eingeblendet werden.

PNG
Abk. für Portable network graphic (format), copyright-freies Bitmap-Grafik-Dateiformat, entworfen als Alternative zum copyright-behafteten GIF. PNG kann Graustufen mit 16Bit oder Farbtiefen bis 48Bit verarbeiten und hat sich im Internet als Grafik- und Bildformat dank Effizienz allgemein etabliert.

Quad-Funktion
Vierfach-Funktion (vom lat. quadro) zur Darstellung vier gleichgrosser Videosignale z.B. auf einem Überwachungsschirm.

S/N-Kopf
Schwenk-Neigekopf, neudeutsch als PAN/TILT-System (siehe dort) bezeichnet.

SSTV
Abkürzung für Slow scan television. Aus dem Amateurfunk-Bereich kommendes Verfahren, um Standbilder über schmalbandige Kanäle (z.B. Phonie-Kanal) zu übertragen. Damit können Standbilder etwa über Telefon oder PMR bzw. CB-Funkgeräte übertragen werden. Auf dem Funkweg hat man damit eine Reichweite von mehreren Kilometern. Nachteil: Die Übertragung eines relativ kleinformatigen Bildes dauert etwa 7 Sekunden. Ist aber keine höhere Taktrate gefordert, bietet SSTV eine sehr kostengünstige Übertragung.

UVV
Abkürzung für Unfallverhütungsvorschriften des Bankgewerbes. Kameras mit UVV-Zertifikat genügen höchsten Ansprüchen an Bildauflösung, Kontrastausgleich, Gerätesicherheit und dürfen somit auch in sicherheitsempfindlichen Bereichen wie Banken eingesetzt werden, wo es tatsächlich darauf ankommt, Bilder mit hoher Zuverlässigkeit und in bester Qualität unter allen Verhältnissen zu liefern.

Variofocal, Variofokus
Variable, stufenlose Einstellung der Brennweite eines Objektivs. Damit kann ein Objektiv lokalen Bedürfnissen angepasst werden (bei einem Fixfokus-Objektiv muss die Planung sicher sein und ist nur kostenaufwändig korrigierbar). Motorisch zu verstellende Variofocal-Objektive kommen i.d.R. mit PAN/TILT-Systemen (Schwenk-/Neigeköpfe) zusammen zum Einsatz.

VHS
Abk. für Video Home System, Analoger Industrie-Standard für magnetische Aufzeichnung mit reduziertem Bildsignal, z.B. lediglich 250 Punkte / Zeile.

VdS
früher: Verband des Sachversicherer e.V., heute: VdS Schadenversicherer GmbH. Vom der deutschen Versicherungswirtschaft positionierte Organisation, die Richtlinien u.a. für Alarmanlagen bzw. für deren Einrichter definiert. Dadurch soll eine möglichst hohe Qualität der Produkte bzw. der Installation gewährleistet werden. Durch die Nähe zur Versicherungswirtschaft ergibt der Einsatz VdS-konformer Systeme eine Reduzierung von Versicherungspolicen. VdS-Vorschriften sind - im Gegensatz zu VDE-Vorschriften - nicht verbindlich; Systeme ohne eine solche Vorschrift können genau so gut funktionieren...